
Case Study: Mehr als ein Magazin – Wie „The Flow“ den Wandel bei Bürkert mitgestaltet
Diese Frage stellt sich bei Bürkert täglich. Mit über 3.000 Mitarbeitenden in mehr als 30 Ländern, verteilt auf Büros, Produktionshallen und im Außendienst, ist die Herausforderung komplex: Nicht alle haben Zugang zu digitalen Kanälen. Produktionsmitarbeitende am Band, Kollegen im Außendienst oder Standorte mit unterschiedlicher IT-Infrastruktur brauchen andere Wege.
Die Lösung? Ein durchdachter Kommunikations-Mix. Und mittendrin: Das Mitarbeitermagazin „The Flow“, das 2023 einen umfassenden Relaunch durchlief. Doch es wurde mehr als nur ein Magazin – es war der Startschuss für zwei fundamentale Veränderungen.

Ein Magazin als Katalysator
Das Magazin wurde zum Pilotprojekt für die Weiterentwicklung der visuellen Identität des gesamten Unternehmens – vom Umgang mit Farben und Typografie bis zum Designsystem des Layerings, das sich nun durch alle Kommunikationsmaterialien zieht. Parallel dazu begann ein Prozess des Umdenkens: Wie muss interne Kommunikation heute funktionieren? Welche Kanäle braucht es? Wie schaffen wir echte Verbindung?
„Das Magazin war der Ausgangspunkt“, erklärt das Team der Corporate Communications. „Von der Gestaltung ausgehend haben wir das Corporate Design von Bürkert schrittweise aufgefrischt. Gleichzeitig haben wir begonnen, unsere interne Kommunikation grundlegend neu zu denken und strategisch aufzustellen.“
Was als Magazin-Projekt startete, wurde zum Motor für umfassenden Wandel – vom Corporate Design Relaunch bis zur neuen Strategie für die interne Kommunikation.
Wertschätzung durch Qualität
Beim ersten Durchblättern von „The Flow“ spürt man sofort: Hier wurde nicht gespart. Hochwertiges Papier, exzellenter Druck, durchdachte Verarbeitung. Eine bewusste Entscheidung, wie sich zeigt.
„Nicht so flach wie anderswo“ – dieses Feedback kommt immer wieder von Mitarbeitenden und ihren Familien. Denn das Magazin wird an die Privatadressen verschickt, ein unerwarteter Nebeneffekt: Familie und Freunde lesen mit. Oft kommt das euphorischste Feedback sogar aus diesem „externen“ Umfeld.
Die hochwertige Produktion ist mehr als Ästhetik. Sie ist ein Signal: Eure Zeit ist uns wertvoll. Die Themen, über die wir berichten, verdienen Raum und Aufmerksamkeit. Ihr als Mitarbeitende verdient Wertschätzung. Und diese Botschaft kommt an. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das in einem Feedback, das die Redaktion immer wieder erreicht: „Es ist eine Ehre, im Flow vertreten zu sein.“ Mitarbeitende freuen sich, wenn sie oder ihr Projekt im Magazin erscheinen. Eine Absage? Gab es bisher nicht.
Inhalte, die bewegen
Was macht „The Flow“ inhaltlich besonders? Es sind die Menschen und ihre Geschichten, die im Mittelpunkt stehen. In der ersten Ausgabe nach dem Relaunch drehte sich alles um das Fokusthema „Der Wandel“ – passend zu den großen Transformationen, die das Unternehmen durchläuft.
Besonders gut kam die Adoptionsgeschichte von Brian aus den USA an. Solche persönlichen Geschichten berühren, sie bleiben hängen. Das gilt auch für die bewegende Fluchterfahrung von Nematullah Bahdori, der als Jugendlicher aus Afghanistan nach Deutschland kam und heute bei Bürkert arbeitet.
Aber das Magazin bietet weit mehr als persönliche Porträts: Interviews, Best Cases, Länderportraits, Fotostrecken, Trends und Einblicke in neue Technologien. Die Themenvielfalt ist kein Zufall. Sie spiegelt die Vielfalt der Mitarbeitenden und ihrer Interessen wider. Tiefe statt Oberflächlichkeit lautet die Devise.
Ein Baustein im Kommunikations-Mix
„The Flow“ steht nicht allein. Es ist ein zentraler, aber eben nur ein Baustein in einem durchdachten Kommunikations-Orchester:
- Intranet: Für aktuelle News, schnelle Information, Details zu laufenden Projekten
- Screens im Unternehmen: Für Sichtbarkeit, Awareness, Eye-Catcher
- Poster und Kampagnenmaterialien: Für dauerhafte Präsenz wichtiger Themen
- Magazin „The Flow“: Für Tiefe, Kontext, Geschichten und Reflexion
Ein Beispiel macht das Zusammenspiel deutlich: Die Klimaneutralitätsstrategie „203zero“. Die Screens schaffen Aufmerksamkeit mit prägnanten Infografiken. Das Intranet liefert aktuelle Meilensteine und Zahlen. Poster im Unternehmen halten das Thema dauerhaft präsent. Und das Magazin? Das gibt den Raum für Hintergrundstories, Interviews mit Verantwortlichen und Reportagen aus den Standorten.
Jeder Kanal hat seine Stärke, zusammen entsteht Wirkung.

Hybrid gedacht – intern gestartet, extern gewirkt
„The Flow“ erscheint zweimal jährlich – gedruckt UND digital. Das ist keine Entweder-oder-Entscheidung, sondern eine bewusste Hybrid-Strategie: Die Printausgabe erreicht wirklich alle Mitarbeitenden, unabhängig von Arbeitsplatz oder digitalem Zugang. Die Zustellung nach Hause sorgt dafür, dass jede:r das Magazin tatsächlich in den Händen halten kann. Gleichzeitig bietet die digitale Version mehr Flexibilität und ist nachhaltiger – rund 400 Mitarbeitende haben sich bereits bewusst dafür entschieden, und die Abrufzahlen im Intranet sind nach jeder Veröffentlichung hoch.
Ist digital perfekt? Noch nicht. Das Team ist ehrlich: Die aktuelle PDF-Lösung ist noch nicht optimal lesefreundlich. Die Entwicklung geht jedoch weiter und die Verbesserung der digitalen Lesefreundlichkeit ist ein wichtiger nächster Schritt. Der Weg ist das Ziel – und das Feedback der Mitarbeitenden fließt ein.
Was ursprünglich als internes Medium gedacht war, entfaltet inzwischen Wirkung weit über die Unternehmensgrenzen hinaus. Durch den Versand an private Adressen lesen auch Familie und Freunde mit – oft begeistert, manchmal sogar als Gesprächsthema am Küchentisch. Bürkert nutzt diese Aufmerksamkeit inzwischen gezielt: Bewerber:innen sowie neue Mitarbeitende erhalten das Magazin als authentischen Einblick in die Unternehmenskultur. Ausgewählte Kund:innen bekommen „The Flow“ ebenfalls zugeschickt. So wird das Magazin zum echten Kulturträger – glaubwürdiger und näher am Alltag als jede Hochglanzbroschüre.
Zentrale Learnings aus dem Relaunch
#1
Ein Medium kann einen Prozess starten
Ein gut gemachtes Magazin kann mehr bewirken als nur Information. Es kann Wegbereiter sein für größere Veränderungen im Unternehmen.
#2
Wertschätzung ist investiertes Kapital
Hochwertige Produktion kostet – aber sie zahlt sich aus. Mitarbeitende spüren: „Das Unternehmen nimmt sich Zeit für uns.“ Die positiven Rückmeldungen zeigen: Es wird wahrgenommen und geschätzt.
#3
Hybrid ist kein Kompromiss, sondern Lösung
Print UND Digital bedient unterschiedliche Bedürfnisse. Es ermöglicht Inklusion (wirklich alle erreichen) UND Nachhaltigkeit (Ressourcen schonen). Wichtig: Beide Varianten ernst nehmen und weiterentwickeln.
#4
Menschen wollen Geschichten, keine Bulletpoints
Die Adoptionsgeschichte, die Fluchterfahrung, das CEO-Interview: Diese Beiträge bleiben hängen. Tiefe schlägt Aktualität beim Magazin – und ergänzt perfekt die schnellen, aktuellen Kanäle.
#5
Regelmäßigkeit schafft Erwartung
Zweimal jährlich „The Flow“ – das schafft Rhythmus und Erwartung. Mitarbeitende wissen: Das nächste Heft kommt. Und sie freuen sich darauf.
#6
Nicht alle sind digital erreichbar
In Zeiten der Digitalisierung wird leicht vergessen: Nicht alle Mitarbeitende haben Zugang zu digitalen Kanälen. Erfolgreiche Kommunikation muss mehrere Wege gehen.
Mehr als ein Magazin
„The Flow“ startete eine neue Ära der externen und internen Kommunikation bei Bürkert. Was als Relaunch begann, entwickelt sich zur Blaupause für die gesamte Kommunikationsstrategie – vom Magazin zum integrierten Corporate Design, von Print zu Hybrid, von Information zu Wertschätzung.
Der Name ist Programm: „The Flow“ bringt Informationen, Geschichten und Menschen in Bewegung. Es schafft Verbindung über Standorte und Hierarchien hinweg. Es gibt wichtigen Themen Raum. Und es zeigt: Interne Kommunikation kann begeistern, wenn sie mit Sorgfalt, Qualität und echtem Interesse an den Menschen gemacht wird.
weitere artikel



